Sollte man nicht glauben, ist aber wahr: die nicht einmal tausend Einwohner zählende Gemeinde Rambin hat eine eigene Bibliothek. In der Kindertagesstätte, Am Kinnerhus 3, sind die Bücherschränke aufgebaut. Darin Romane und historische Werke, Biographien, humoristische Literatur, auch praktische Hilfen wie Gartenbücher, Gesundheitsratgeber, Nachschlagewerke, Koch- und Backbücher. Natürlich fehlen Erzählungen und Krimis nicht. Denkbar einfach ist die Buchausleihe organisiert. Per Computer entstand die Bestandsliste. Ausleihvorgänge werden in Karteikarten erfasst. „Gebühren und Rückgabefristen gibt es bei uns nicht“, sagt die Rambinerin, „alles muss unkompliziert geregelt sein“.
Jeden Dienstag von 16 bis 17 Uhr kümmert sie sich um Ausleihe und Rückgabe der Bücher. Hinzu kommt jeder zweite Mittwochnachmittag im Monat, wenn sich die Rambiner Seniorenrunde trifft.
Vor zwei Jahren warb die Rambinerin um Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Räumen bei Bürgermeister Christian Thiede. Der war davon sofort angetan und fand in der neuen Kindertagesstätte den geeigneten Raum. Für die Möbel stellte die Gemeinde rund 2000 Euro bereit. Ein Aufruf zur Buchspende sprach sich in Rambin bald herum, unterstützt durch Aushänge im Ort und Bekanntmachung der Gemeinde. Der gesamte Buchbestand ist auf diese Weise zusammengekommen. „Jetzt kommt es auf die Resonanz an“, meint Christian Thiede. „Wenn das Angebot angenommen wird, müssen wir über Erweiterung der Kapazität nachdenken“.
Schon früher hat es in Rambin eine Gemeindebibliothek gegeben. Die ist aber nach der Wende untergegangen, weil der Gemeindeangestellte nicht mehr für die Arbeit zur Verfügung gestanden hat. Das ehrenamtliche Engagement mache jetzt den Neuanfang möglich.