Bergen auf Rügen, Februar 2015. Neulich auf der Fahrt nach Bergen. Schulstraße? Ja. Hausnummer 2? Nee, kennt das Navi nicht. Dann eben irgendeine kreuzende Straße eingeben, Billrothstraße aufs Geratewohl. Jetzt finden wir den Weg. Angekommen, Auto parken, gegenüber die hochmoderne Fassade der Volkshochschule. Denken wir. Es ist schon dunkel.
Wir wollen zu einem Bildervortrag vonVolker Rösing. Er ist Bodendenkmalpfleger und Naturschutzwart. Ein Kenner der Insel Rügen, der von verborgenen Plätzen und Orten weiß, die selbst viele Einheimische nicht kennen.
An der tollen Fassade kein Hinweis auf die VHS, aber das Logo der Sparkasse. VHS im Seiteneingang? „Nein, nein, da müssen Sie noch hundert Meter weiter die Schulstraße runtergehen, dann sehen Sie rechts die VHS”, sagt uns ein netter Zeitgenosse auf seinem Weg zum Geldautomaten.
So, jetzt stehen wir vor einem historisierenden Gebäude, davor die Leuchtschrift VHS. Die Holztreppen im schmalen, verwinkelten Treppenhaus zum Seminarraum knarzen. Könnte alles mal eine Reparatur und Renovierung vertragen. Sitzmöbel und Tische erinnern uns an die frühen Schuljahre.
Anschauungsunterricht mit Symbolkraft: Dort die Luxusvilla der Geldwirtschaft, hier das Armenhaus der Erwachsenenbildung. Beide übrigens in öffentlicher Hand. Ist es nicht eindrucksvoll wie unsere Gesellschaft das Geld verteilt? Eindrucksvoll – und das ohne jeden Zweifel – sind die magischen Orte, die uns Volker Rösing in seinem Vortrag mit Bildern vorstellt.