Rambin, Dezember 2012. Bodden sind durch Inseln oder Landzungen vom offenen Meer geschützte flache Küstengewässer. „Anderswo nennt man einen derartigen Lebensraum Lagune”, heißt es auf der Website des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Das Wasser ist weniger salzhaltig als das in der offenen Ostsee. Der Name Bodden leitet sich wegen des flachen Wassers vom Begriff „Boden“ ab. Du kannst den Kubitzer Bodden sehr gut auf dem Satellitenbild erkennen.
Gegenüber der offenen Ostsee zeigt sich der Kubitzer Bodden ein bisschen verschlossen. Das Bild links zeigt in der Mitte die schwarze Wasserfläche, die begrenzt ist im Osten durch das „Seepferdchen” Hiddensee und die sich von Ost nach West erstreckende Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Südlich vom Kubitzer Bodden erkennst Du den Strelasund, der zwischen Rügen und Stralsund verläuft.
Die Boddenlandschaft des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft erstreckt sich von der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst im Westen bis zum Greifswalder Bodden südöstlich von Rügen.
Schilf umsäumt den Kubitzer Bodden. In der Küstenlandschaft rundum finden viele Vogelarten Nahrung und Schutz. Betreten der Schilfgürtel braucht gar nicht erst verboten zu werden: trockenen Fußes kommt da niemand wieder raus.
Der Kubitzer Bodden ist bekannt für seinen Fischreichtum. Hier werden hauptsächlich Hecht, Zander und Barsch gefangen. Davon können Dir die Leute vom Rambiner Anglerverein erzählen. Wenn Du nicht selbst angeln willst oder darfst, kannst Du Dich direkt beim Fischer Henry Diedrich eindecken. Der Traditionsfischer von Ummanz ist im Kubitzer Bodden und den Nachbargewässern unterwegs.
Im späten Winter bei trockener Wetterlage wird die Ruhe an einigen Stellen gestört. Es ist Zeit für die Ernte in ausgewählten Schilfgürteln. Aber längst nicht jedes Jahr, denn das Schilfrohr braucht Zeit zum Nachwachsen. Der Naturschutz hat auch ein Wörtchen mitzureden. Nach dem Schnitt wird es in Bündeln getrocknet und zum Eindecken von Hausdächern verwendet. Reetdächer gehören seit Jahrhunderten zum norddeutschen Landschaftsbild. In Mecklenburg-Vorpommern nennt man sie übrigens Rohrdächer. Die ersten Reetdächer hat es bereits um 4000 vor Christus gegeben.
Für Surfer ist der Kubitzer Bodden noch ein Geheimtipp. Bei gutem Wind finden sich hier meist Einheimische ein.
Die Wanderung über den Deich bietet ein immer wieder wechselndes Naturerlebnis mit Melodien der Natur (Video unten). Vor allem im Herbst, wenn Zigtausende von Kranichen aus dem Baltikum und von Skandinavien auf ihrer Reise in den Süden in der Boddenlandschaft für mehrere Wochen Rast machen. Gänseschwärme unterbrechen die Stille am Bodden, oder Schwäne ziehen mit singendem Flügelschlag vorüber.