Reddevitzer Höft, Juli 2015. Rügens Küste lebt. Regen, Frost, Wind und Meereswellen nagen an Ufern und Steilküsten. Archäologen arbeiten am Kap Arkona mit der Natur um die Wette, um Überreste der früheren Jaromarsburg für die Nachwelt zu retten. Hier gibt es Jahr für Jahr Abbrüche der Kreidefelsen. 1981 versanken auf diese Weise 23 Meter des Burgwalls im Meer. Dagegen ist ist die südwestliche Spitze der Halbinsel Reddewitz, – der „Kasper Ort” – ein wenig spektakulärer und stiller Platz. Eine Landschaft, in die wir immer wieder gern unsere Gäste führen.
Wie ein langgestreckter Finger ragt westlich von Göhren das Reddewitzer Höft in den Rügischen Bodden. Das bis zu 15 Meter hohe Kliff gehört zu den am meisten von Abtragungen betroffenen Boddenufern in Vorpommern. Bei starker Durchfeuchtung sammelt sich in den Rissen der Steilküste Wasser. Wenn dann Frost eindringt, werden Teile der Wand aus Geschiebemergel abgesprengt. Das Material der Abbrüche und Rutschungen sammelt sich am Ufer und wird nach und nach vom Boddenwasser abgetragen. So verliert die Steilküste des Reddewitzer Höfts im Jahr durchschnittlich 20 Zentimeter. Die Halbinsel Alt Reddewitz gehört zum Biosphärenreservat Südost-Rügen und ist zu großen Teilen Naturschutzgebiet. In einem der letzten Häuser nahe Kasper Ort findest Du die Gaststube und Pension Having-Hof – ein Geheimtipp. Hier kannst Du auf der Terrasse verweilen, gut essen und mit der Wirtin über ihre Rosenfülle am Haus philosophieren. Oder nach einem guten Tropfen das Auto stehen lassen und in der zugehörigen Pension übernachten. Am südlichen Ufer findest Du selten gewordene Wildobstarten und Elsbeerbäume. Überreife Früchte sind bei Vögeln sehr beliebt. Am nördlichen Streifen wachsen stattliche Buchen, zum Teil bis an die Kliffkante heran. Dann kann ein Baum schon mal über die Kante gehen.
Wie ein Baum sich gegen den Absturz lange wehrt, siehst Du hier…