Rambin, September 2014. Zweieinhalb Meter breit wird der Geh- und Radweg in den Ortsbereichen Rambin und Samtens, hinzu kommt ein halber Meter als Verkehrs-Trennungsstreifen. Entsprechend schmaler wird hier die Fahrbahn für den Autoverkehr. Die Kosten für diese Baumaßnahmen sind allein in Rambin mit rund einer Million Euro veranschlagt.
Wenn Ende Oktober in Rambin und Anfang November auch in Samtens in den Ortsdurchfahrten die Bauarbeiten beginnen, werden die Baustellen in Abschnitten von jeweils etwa 400 Metern mit ihren Ampeln „wandern“. Notwendig werden die halbseitigen Sperrungen der Bundesstraße 96, weil Baumaschinen und Baugerät die halbe Straßenbreite einnehmen. Die Hindernisse werden bis Mitte Juni 2015 bestehen bleiben. Rund um Feiertage werden die Baustellen geräumt, so dass der Tourismusverkehr fließen kann (siehe Infokasten). Warum die Arbeiten so lange dauern, erklärt Bauingenieur Matthias Krüger (40): „Bei dieser Gelegenheit werden die Trinkwasser- und Entwässerungsleitungen erneuert, und es werden Leerrohre gelegt. Einkalkuliert sind auch Ausfallzeiten, zum Beispiel im Winter.“
Kritiker der Baumaßnahmen fragen sich, warum die Arbeiten nicht auf die Zeit nach Fertigstellung der neuen Bundesstraße 96 verschoben werden, also auf 2016. Die zu erwartenden Staus an den Ampeln könnten so vermieden werden. Joachim Rascher von der DEGES, dem Projektmanagement-Unternehmen des Bundes: „Die Entscheidung, vor 2016 mit den Bauarbeiten zu beginnen, ergibt sich aus der Finanzierung. Im Förderbescheid aus dem EU-Regionalfonds wird verlangt, dass die Schlussrechnungen bis September 2015 gestellt sind. Danach würden die Mittel verfallen“.
Wenn Mitte Juni des kommenden Jahres alles fertig ist, wird die Radlerpiste 13 Kilometer weit von Altefähr bis hinter den Ortsausgang von Samtens führen – für ein Baubudget von insgesamt dreieinhalb Millionen Euro.
Zwischen Rambin und Samtens ist der Radweg schon weitgehend fertig. Frank Ohlrich (51) aus Samtens fährt schon mal auf dem Teilstück zu seiner Arbeitsstelle nach Rothenkirchen: „Der neue Radweg ist ein Segen für mich. Auf der B96 fahren ist lebensgefährlich, besonders abends“. Wo die Asphaltschicht noch fehlt, riskiert man allerdings einen „Platten“. Denn das Recyclingmaterial der Tragschicht enthält schon mal spitze Metallteile, die dem Fahrradreifen nicht bekommen dürften.
Radwegebau ist keinesfalls simpel: Zunächst wird der Oberboden abgetragen, ein Füllboden eingebracht und verdichtet, darauf kommt die Tragschicht aus Recycling-Schotter. Zwei Asphaltschichten bilden die wetterfeste Oberfläche. An den Durchlässen werden die Entwässerungsanlagen mit Pflastersteinen befestigt. Derzeit sind auf dem Teilstück zwischen Natzevitz und Drammendorf die Bankette im Bau. Am Rand der Asphaltschicht werden die Seiten aufgefüllt, in einem Arbeitsgang mit Walzen befestigt und gleichzeitig Rasensamen gesät.
Auf einem Teilstück zwischen Rambin und Samtens werden marode Trinkwasserleitungen ausgetauscht und Leerrohre für die Telekom gelegt. Erhöhte Aufmerksamkeit ist bei allen Ausschachtungsarbeiten angesagt, damit vorhandene Leitungen nicht beschädigt werden. „Zum Glück“, sagt Bauüberwacher Martin Rotter (36), „ist noch nichts schiefgegangen“. An einigen Stellen wird der Asphalt aufgebohrt. „So lassen wir die Qualität des Asphalts kontrollieren“, erklärt Rotter.