Rambin/Samtens, 14. Juli 2015 – Wie weit sind die Arbeiten an der B 96n auf Rügen vorangekommen und wie geht es im Bauabschnitt zwischen Altefähr und Samtens weiter? Infrastrukturminister Christian Pegel hat sich gestern vor Ort informiert. Da hatte die Deges, allen voran Baumanager Joachim Rascher, ordentlich was zu bieten. Und ganz nebenbei kamen drei Neuigkeiten heraus. Für die OSTSEE-ZEITUNG konnte ich darüber berichten.
Auf Frage der OZ gab Minister Christian Pegel die jüngste Kostenermittlung für den ersten Bauabschnitt preis: Die beläuft sich jetzt auf 96 Millionen Euro. wohlgemerkt: für den ersten Bauabschnitt Die Mehrkosten von den bislang bekannten 85 Millionen seien unter anderem zurückzuführen auf die aufwändigeren Arbeiten an den Radwegen und den Bahnübergängen, erklärt Joachim Rascher von der Berliner Deges, eine Staatsgesellschaft, die für Bund und Länder Infrastrukturprojekte entwickelt. Beim ersten Spatenstich waren die Gesamtkosten auf 80,3 Millionen berechnet – und zwar für den ersten und zweiten Bauabschnitt.
Zweitens: Pendler, Berufsfahrer und Besucher müssen sich im Oktober auf die nächste Baustellenampel im Verlauf der alten Bundesstraße einstellen. Im Osten von Samtens muss die Trasse der B 96n an die alte Straßenführung nach Bergen angeschlossen werden. „Der Bau dieser ,Einschleifung’ ist alternativlos, wenn wir die neue Straße Ende November, Anfang Dezember für den Verkehr freigeben sollen“, räumt Joachim Rascher ein. Dafür müsse der Verkehr einspurig durch die Baustelle geführt werden, und während der vierwöchigen Bauzeit regeln wieder Ampeln den Verkehr.
Dritte Neuigkeit: Christian Pegel rechnet damit, dass er noch in diesem Sommer Gewissheit über die Bundesmittel zum Bau des zweiten Abschnitts von Samtens nach Bergen erhält – ob, wann und wie viel Geld bereitgestellt werden kann. Dafür waren bislang 50 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Die werden aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren höher liegen. „Ich rechne mit weniger als 60 Millionen Euro“, auf einen näheren Betrag wollte sich der Minister nicht festlegen. Gebaut werde an der Nordseite neben der alten Bundesstraße und auf jeden Fall dreispurig. Alternativen zur Trassenführung, abweichend vom vorliegendem Planungsrecht, sehe er nicht.
Das Wichtigste von der Baustelle: Die Arbeiten laufen voll im Zeitplan. „Ende November, Anfang Dezember ist definitiv Freigabe für den Verkehr auf der neuen Bundesstraße“, freut sich Joachim Rascher. Die 20 Zentimeter hohe Tragschicht für den Fahrbahnaufbau ist auf sieben Kilometern zwischen Rambin und Samtens bereits fertiggestellt. Derzeit wird auf dieser Schicht eine „Geotextil-Folie“ fixiert und die 26 Zentimeter hohe Betonfahrbahn aufgebracht. Der Beton wird direkt vor Ort im eigens für diesen Zweck aufgestellten Mischwerk bei Rothenkirchen hergestellt und mit zwölf LKW im Pendelverkehr zur Fertigungsmaschine gebracht. Die stellt in drei Sektoren den kompletten Fahrbahnaufbau her und schafft jeden Tag 1.000 Meter neue Fahrbahn. Dabei werden täglich 7.000 Tonnen Beton verarbeitet. „Wenn alles gut geht, sind wir Ende der Woche mit der Fahrbahn fertig“, hofft Rascher. Gearbeitet werde dafür Tag und Nacht in zwei Schichten. Die andere Hälfte der 14 Kilometer langen Strecke wurde mit einem Asphaltbelag gebaut und ist schon seit gut einem Monat fertig. Danach müssten die Bankette mit Mutterboden gefüllt, Anschlüsse hergestellt, Leitplanken, Beschilderung und Markierungen angebracht werden.
Im nächsten Jahr, wenn der Hauptverkehr über die B 96n läuft, werden in Samtens und Rambin die Lücken im Radweg geschlossen. Die Bauarbeiten dafür sind zusammen mit rund 700.000 Euro veranschlagt.