Hiddeensee, Januar 2010. Wo Himmel und Meer sich begegnen, ganz hoch oben im Nordosten Deutschlands, die Ostsee vor der Tür – hier reicht Dein Blick bis zum Horizont. Kein hohes Haus, keine massive Infrastruktur verstellt die Sicht. Diese Ruhe im Winter bleibt Sommerurlaubern verborgen. Am Strand findest Du winters die seltsamsten Figuren, geformt von Ostseewellen und Eis.
In harten Wintern friert die Ostsee zu. Über die Bodden kannst Du dann sozusagen seewärts wandern. Wenn’s ganz hart kommt, wird die Schifffahrt rundum eingestellt (passiert zum Glück nur selten). Zur Nachbarinsel Hiddensee kommst Du dann trockenen Fußes – aber nur, wenn die Eisdecke geschlossen ist und trägt. Und auf jeden Fall mit Führung, denn ein ganz ungefährliches Unterfangen ist dies nicht. Eine etwas mühsame Alternative zur Fähre Vitte, die Schaprode auf Rügen mit Hiddensee verbindet.
Im Eiswinter 2010 (ZDF auf YouTube) stellte die Vitte nach Motorschaden ihren Betrieb ein. Stattdessen kämpfte sich der Eisbrecher Görmitz durch den Schaproder Bodden. Mit seinem starken Rumpf und 1.500 PS bricht er halbmeterdickes Eis. So brachte er im Januar/Februar 2010 einmal wöchentlich das Notwendigste auf die Insel Hiddensee. Für Bewohner und Urlauber gab es in diesen Tagen nur den teuren Hubschrauber-Flug (ZDF auf YouTube); für Personentransport ist die Görmitz nicht zugelassen.
Die Inselbewohner kennen das und haben sich so weit es geht darauf eingerichtet. Und Urlauber nehmen es manchmal gelassen. Zumindest haben sie eine plausible Erklärung für die Urlaubsverlängerung. Wem aber vor solchen Unbilden nicht bange ist, den belohnt die Ostseeküste im Winter mit einzigartigen Schauspielen und Kunstwerken, die nur der Winter bieten kann.
Hey hey, danke fürs Verlinken meines Videos 🙂 Da werden immer wieder Erinnerungen wach.