Stöpsel rausgezogen

Niedrigwasser in Altefähr.

Niedrigwasser in Altefähr. Gegenüber des Strelasunds die Skyline von Stralsund, links im Bild die Rügenbrücke.

Hafen Altefähr: Die Boote sitzen auf dem Trockenen.

Hafen Altefähr: Die Boote sitzen auf dem Trockenen.

Niedrigwasser am Kubitzer Bodden

Niedrigwasser am Kubitzer Bodden. Hier starten bei kräftigem Wind und höherem Wasserstand sonst einige Surfer, die dieses Revier als Geheimtipp entdeckt haben.

29. Oktober 2013. Orkan Christian brachte nicht nur Unglück übers Land. Ein seltenes Schauspiel zeigte sich am Strelasund und im Kubitzer Bodden. Als hätte der Sturm den Stöpsel aus der Ostsee gezogen sank der Wasserspiegel hier um mehr als einen Meter.

In Altefähr am Strelasund saßen die Boote auf dem Trockenen. Auch am Kubitzer Bodden zog sich das Wasser  zurück und legte den Boden frei. Gänse und Schwäne weit draußen standen hoch und trocken.

Die Ostsee ist kein typisches Tidengewässer. Während an der Nordsee Gezeiten zwischen zwei und drei Metern gemessen werden, beträgt der Tidenhub in der Westlichen Ostsee allenfalls 30 Zentimeter. Wieso zog sich jetzt das Wasser bei uns viel stärker zurück? Das Küstenlabor des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie kann es erklären. „Am Strelasund und im Kubitzer Bodden zeigt sich dieses Phänomen nach anhaltend starken Winden aus südwestlicher Richtung”, sagt  Christine Schöppe, Leiterin des Küstenlabors Stralsund.

Veröffentlicht unter Kubitzer Bodden, Rambin, Rügen | Ein Kommentar

Samtens: Ampel killt den Verkehr

Rügen/Samtens, Oktober 2013. Inzwischen hat es sich bis Hamburg rumgesprochen: „Immer, wenn ein Zug kommt, stehen die Autos still in Samtens. Und das, obwohl die Gleise gar nicht die Bundesstraße 96 queren. Die Ampelschaltung killt den Verkehr”, schreibt das Hamburger Abendblatt in seiner Ausgabe am 29. Oktober.

Die B96 ist Hauptschlagader für den Verkehr auf Rügen. Wenn ein Zug kommt, geht längere Zeit in alle Richtungen gar nichts mehr, obwohl die Schranken lediglich den Verkehr auf der Landstraße 30 Richtung Garz betreffen. Quelle: Google Earth.

Die B96 ist Hauptschlagader für den Verkehr auf Rügen. Wenn ein Zug kommt, geht längere Zeit in alle Richtungen gar nichts mehr, obwohl die Schranken lediglich den Verkehr auf der Landstraße 30 Richtung Garz betreffen. Quelle: Google Earth.

Bahnübergang aus Richtung Garz gesehen. Querstraße hinter den Schranken ist die B96. Viele fragen sich, warum dort der Verkehr so lange aufgehalten wird. Foto: Google Earth by Rueganer.

Bahnübergang aus Richtung Garz gesehen. Querstraße hinter den Schranken ist die B96. Viele fragen sich, warum dort der Verkehr so lange aufgehalten wird. Foto: Google Earth by Rueganer.

In der Tat hält das nicht nur durchreisende Touristen unnötig auf. Auch Rüganer fragen sich beim langen Warten, warum die Ampeln in alle Richtungen auf Rot geschaltet sind – egal, ob für Fußgänger oder Autofahrer. Sobald die Schranken runtergehen, läuft nichts mehr. Dabei ist allein die Schienenquerung Richtung Garz betroffen (L30, Bild anklicken). Auf der B96 zwischen Bergen und Stralsund sowie auf der Straße nach Gingst bleiben die Lichter auf Rot. Oft bilden sich lange Autoschlangen, und Fußgänger ignorieren das „rote Männchen”, weil ja eh alles still steht.

Dabei könnte die Ampelschaltung zügig den Geradeausverkehr auf der B 96 freigeben und Fußgängern das ungehinderte Passieren der Gingster Straße ermöglichen. Denn diese Verkehre haben mit dem Bahnübergang überhaupt nichts zu tun.

Mensch und Behörde, die für die Programmierung dieser Ampelanlage verantwortlich sind, könnten etwas für  die Umwelt tun. Und für die Nerven der Rüganer. Die wollen ja nicht warten, bis die neue B96 ab Ende 2015 bessere Verkehrsverhältnisse schafft.

Übrigens: das Hamburger Abendblatt schreibt in seiner heutigen Ausgabe mit Bezug auf das Bundesverkehrsministerium, dass die Kosten für den Bau der B 96n zwischen Altefähr und Bergen weiter wachsen sollen: auf die Gesamtsumme 135 Millionen Euro. Teures Vergnügen.

Veröffentlicht unter Rambin, Rügen | Ein Kommentar

Vögel des Glücks

Morgens auf dem Weg zu ihren Futterplätzen, abends zurück zu den Schlafplätzen: Mit großem Spektakel ziehen Kraniche über unser Haus hinweg.

Morgens auf dem Weg zu ihren Futterplätzen, abends zurück zu den Schlafplätzen: Mit großem Spektakel ziehen Kraniche über unser Haus hinweg.

Kranichschlafplätze im Kubitzer Bodden. Aufnahme: Google Erth.

Kranichschlafplätze im Kubitzer Bodden. Aufnahme: Google Erth.

Kraniche am Kubitzer Bodden. Sie sind sehr scheu. Kommst Du näher als 300 Meter...

Kraniche am Kubitzer Bodden. Sie sind sehr scheu. Kommst Du näher als 300 Meter…

Immer das selbe Theater, gleich zwei Mal im Jahr. Sie ziehen im Tiefflug über unser Haus hinweg, machen dabei ziemlichen Radau. Nein, die Rede ist nicht von Eurofightern, die in Rostock-Lage stationiert sind und sich ganz selten mal über Rügen blicken und hören lassen.

... fliegen sie auf und mit empörten Trompetenrufen im weiten Bogen davon.

… fliegen sie auf und mit empörten Trompetenrufen im weiten Bogen davon.

Das große Fressen vor dem Aufbruch in die Nachtquartiere. Kraniche sind (fast) Allesfresser: Insekten, Würmer, kleine Fische, Frösche gehören zu ihrer Nahrung, aber auch auch Pflanzenreste, Mais, Getreide, Eicheln. Die abgeernteten Maisfelder rund um den Kubitzer Bodden bei Rambin gehören zu ihren bevorzugten Futterplätzen. Foto: Dirk Pfuhl.

Das große Fressen vor dem Aufbruch in die Nachtquartiere. Kraniche sind (fast) Allesfresser: Insekten, Würmer, kleine Fische, Frösche gehören zu ihrer Nahrung, aber auch auch Pflanzenreste, Mais, Getreide, Eicheln. Die abgeernteten Maisfelder rund um den Kubitzer Bodden bei Rambin gehören zu ihren bevorzugten Futterplätzen. Foto: Dirk Pfuhl.

Es geht um ganz andere große Vögel. Ende August, Anfang September treffen die ersten Kraniche bei uns ein. Auf ihrem Weg von Skandinavien und dem Baltikum in die warmen Länder, Südfrankreich, Spanien und Nordafrika legen sie bei uns für rund zwei Monate Rast ein. Ruhen sich aus und fressen sich fit für den bevorstehenden langen Flug. Pflanzenreste, Mais, Getreide und Eicheln gehören zu ihrer Nahrung, aber auch Insekten, Würmer, kleine Fische und Frösche.

Morgens hören und sehen wir sie bei ihren Formationsflügen zu den Futterplätzen. Besonders auf den abgeernteten Maisfeldern geht dann das große Fressen los. Und abends auf dem Flug zurück zu ihren Schlafplätzen in den flachen Boddengewässern hören wir sie wieder rund ums Haus. Die Rufe hörst Du auch auf dem  Video von Dirk Pfuhl, Diplom-Biologe und Publizist aus Göttingen. Es zeigt Kraniche auf ihren Futterplätzen und ihre Flugrouten quer durch Europa. Dazu hat er auch einen Beitrag über Kraniche in unserer Umgebung verfasst.

Gänse bevölkern die Weiden im Frühjahr und Herbst auf ihrer Wanderung.

Auch Gänse bevölkern die Weiden im Frühjahr und Herbst auf ihrer Wanderung.

Ihr Nachtquartier finden sie in den flachen Boddengewässern der Rügen- und Bockregion, wo sie stehend schlafen, für ihre Feinde unerreichbar.

Auf ihren Rückflügen im Frühjahr legen sie locker wieder bis zu 2.000 Kilometer zurück. Dann werden sie wieder bei uns rasten.

Vögel des Glücks werden Kraniche in Schweden genannt. Mit ihnen, so der Mythos,  kommt das Frühjahr mit Licht, Wärme und Glücksgefühlen zurück. In Japan stehen die Glücksvögel für Gesundheit und  langes Leben. „Noch heute ist dort der Brauch verbreitet, zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Geburtstagen gefaltete Papierkraniche symbolisch zu überreichen” (www.natur-lexikon.com).

Weltweit zählt man 15 verschiedene Kranicharten. In unseren Breiten sind es Graukraniche. 1,20 Meter groß werden sie mit einer Flügelspannweite von 2,20 Metern. „Der althochdeutsche Name des Vogels ‚cranuh’ ahmt lautmalerisch seine trompetentonartigen Rufe nach”, schreibt das Kranich-Informationszentrum in der Beschreibung des stolzen Vogels,  „im offenen Gelände und je nach Witterung sind rufende Altvögel zwei Kilometer und weiter zu hören”.

Veröffentlicht unter Kubitzer Bodden, Rambin | Schreib einen Kommentar

Bundestagswahl 2013: So wählte Rambin

Sommer perdue, jetzt wird’s herbstlich. Futsch ist auch für die FDP und die meisten anderen Parteien der Einzug in den 18. Deutschen Bundestag. Wie in der kleinen Gemeinde Rambin die Kandidatinnen und Kandidaten im Vergleich zu ihrer Partei abschneiden zeigt die Graphik. Daran lässt sich ablesen, wer bei der Wahl mehr punktet: die Person (Erststimmen) oder die Partei (Zweitstimmen).

Kanzlerin Angela Merkel überflügelt das Ergebnis ihrer Partei um achteinhalb Prozentpunkte. Das ist stattlich, aber weniger als im Bundesdurchschnitt. Auffällig auch, dass die Kandidaten von FDP und Grünen deutlich hinter den Ergebnissen ihrer Partei zurückbleiben (die AfD hatte im Wahlkreis keinen Kandidaten aufgestellt).

Dabei sind die Rambiner kein sonderlich wahlfreudiges Völkchen. Gerade mal die Hälfte der Wahlberechtigten bewegte sich ins Vereinsheim am Sportplatz und machte ihr Kreuzchen. Wahlbeteiligung: 50,9 Prozent (rund 20 Prozentpunkte weniger als im Bundesschnitt). Und 1,9 Prozent von ihnen gaben einen ungültigen Wahlzettel ab. Das heißt, weniger als die Hälfte der Stimmen aus Rambin trugen zum Wahlergebnis bei. Warum das so ist? Das frage ich jetzt unseren Bürgermeister. Mit einer Erklärung allerdings kann er auch nicht aufwarten.

Ergebnis der Bundestagswahl 2013 im Wahlbezirk Rambin:Wahl Graphik

 

Graphik: fl | Daten: Service-Portal des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern

Veröffentlicht unter Rambin | Schreib einen Kommentar

Zeitgeist-Bilder, Zeitgeist-Sprüche

Werbung der neunzehnhundertdreißiger Jahre in Rambin. Mit etwas Glück gab's für die Schulkinder auch ein Probepäckchen Muckefuck. Foto: M. Kahn.

Werbung der neunzehnhundertdreißiger Jahre in Rambin. Mit etwas Glück gab’s für die Schulkinder auch ein Probepäckchen Muckefuck. Foto: M. Kahn.

Zehn Schulkinder in Rambin stellen sich auf. In Reih’ und Glied beobachten sie, was der Kornfranck-Onkel macht. Der drückt den Kindern eine Werbetafel und ein paar Tüten in die Hand. Dann knipst er ein Foto und verschwindet wieder. Tage später verteilt der Mann die Bilder im ganzen Dorf. Die Aufmerksamkeit ist groß, und wie nebenbei verbreitete sich der Werbespruch Kornfranck, gesund wie das tägliche Brot. Anfang der dreißiger Jahre funktionierte sie so, die Werbung.

Den meisten Menschen ging es ausgesprochen schlecht, damals während der Weltwirtschaftskrise. Statt Bohnenkaffee gab es Ersatzkaffee oder Malzkaffee aus Gerste, Roggen, Eicheln, Bucheckern oder Zichorienwurzeln. Manche kennen ihn noch als Muckefuck. Das war die Zeit einer genialen Werbeidee des Ludwigsburger Kaffeeproduzenten Heinrich Franck Söhne. Er schickte den Düsseldorfer Fotografen M. Kahn mit Werbetafel und Mustertüten übers Land. Der Auftrag: fotografiere Schulkinder mit der Werbung für die Muckefuck-Marke Kornfranck.

Heute, viele Jahrezehnte später, haben die Kornfranck-Bilder Kultstatus, denn es gibt sie aus allen möglichen Dörfern in Deutschland. Manche rätseln jetzt, wer auf dem Bild abgelichtet ist. Ob er oder sie überhaupt noch lebt? Müsste ja um die Neunzig sein.

Tagesbedarf an Kaffee für ganze 5 Pfennig.

Tagesbedarf an Kaffee für ganze 5 Pfennig.

Die Werbung des Kaffeeherstellers lag im damaligen Zeitgeist: „Kornfranck hilft viel sparen. Kornfranck ist …berufen, an Stelle des teuren Bohnenkaffees als preiswertes und wohlschmeckendes Kaffeegetränk zu treten. Bedenken Sie, aus ½ Pfund für 25 Pfg. bereiten Sie 100 Tassen Kornfranck. Der Tagesbedarf einer Familie, mit 20 Tassen berechnet, kostet nicht mal 5 Pfg. Also 1,50 Mark für den ganzen Monat. Das ist doch wirklich billig”, hieß es in einem Flugblatt.

Auch die Werbung mit den Kornfranck-Kindern selbst war ausgesprochen billig: Kein Model musste engagiert und honoriert werden. Das Probepäckchen Muckefuck bekamen nicht mal alle Kinder in die Hand gedrückt. Außer Spesen bekam der Fotograf nur ein kleines Honorar auf die Hand.

Werbung heutzutage spricht viel stärker Emotionen an. Oftmals nervt sie, manche finden sie blöd, andere machen eine Persiflage darauf. Manchmal ist sie so gut, dass daraus ein Welthit entsteht, wie von David Dundas mit seinem Titel Jeans On. Heute hört man ihn noch als Ohrwurm auf Oldie-Sendern. Produziert wurde der Song 1976 als Werbe-Clip für die britische Jeansmarke Brutus.

Veröffentlicht unter dit un dat, Rambin | Schreib einen Kommentar

Das Original von Rambin

Solotänzchen in der Pommernkate

Solotänzchen in der Pommernkate

Margarete Rowe: Wenn in der Pommernkate Musik aufspielt, kann sie nichts und niemand mehr aufhalten. Schnellen Schrittes und wehenden Rockes eilt sie an den Ort des Geschehens. Der Tragegurt ihrer Handtasche führt schräg von der linken Schulter zur rechten Hüfte. Ganz wie es jetzt wieder modische Attitüde ist.

Welchen Rhythmus die Band auch vorgibt, Margret findet immer die richtigen Schritte. Im Solotanz und das Handtäschchen immer über der Schulter. Sie ist das Original von Rambin. Jetzt ist sie 82!

Warum sie das macht? „Ganz einfach, weil es mir Spaß macht“.

Veröffentlicht unter Rambin | Schreib einen Kommentar

Luxusvilla, Armenhaus

2013_03_06_Volkshochschule Bergen_02 Logo wp2013_03_06_Sparkasse Bergen_02 Logo wpDie Kreis-Volkshochschule in der Inselhauptstadt Bergen ist wirklich arm dran:
Hier investiert der Kreis seit langem keinen müden Cent mehr.
Ein paar Schritte weiter findest Du ein Luxusgebäude das auch dem Kreis gehört. Is es nicht erstaunlich, wie im Landkreis die Ressourcen verteilt sind? Weiterlesen…

Veröffentlicht unter dit un dat, Rügen | Kommentare deaktiviert für Luxusvilla, Armenhaus

Was will Dir diese Website sagen?

Rügen mit knapp tausend Quadratkilometern so groß wie Berlin, mit weniger als 70.000 Einwohnern so klein wie die Kleinstadt Delmenhorst im Oldenburger Land. Quelle: Wikimedia Commons, NASA.

Rügen mit knapp tausend Quadratkilometern so groß wie Berlin, mit weniger als 70.000 Einwohnern so klein wie Delmenhorst im Oldenburger Land. Quelle: Wikimedia Commons, NASA.

Sie ist privat, nicht kommerziell. Also wird es auch keine Werbung geben. Und es gibt auch nichts, für das man etwas zu bezahlen hätte. Wenn wir Einrichtungen und Menschen erwähnen, die Produkte oder Dienste anbieten, so geschieht das von unserer Seite ohne kommerziellen Hintergrund.

Was wir „verkaufen” wollen, ist die Faszination von unserer Insel. Entdecken lohnt sich, denn Rügen ist wirklich ein Juwel.

Immer wenn wir Zeit haben, werkeln wir an diesem Blog. Manchmal gibt’s aber viel zu tun im Haus und im Garten. Dann fallen die Beiträge aus.

Veröffentlicht unter dit un dat | Ein Kommentar

Du bist nicht allein

Der Erdbeobachtungssatellit Suomi NPP umkreist jeden Tag vierzehn Mal die Erde. Im Dezember 2012 veröffentlichte die US-Raumfahrtbehörde NASA aus dieser Mission eine Bilderserie. Auch dieses Bild von Europa zur Nachtzeit.

Europa bei Nacht. Klicke auf das Bild, Du wirst Rügen entdecken, die kleine Ostsee-Insel inmitten Europas. Quelle: NASA.

Europa bei Nacht. Klicke auf das Bild, Du wirst Rügen entdecken, die kleine Ostsee-Insel inmitten Europas. Quelle: NASA.

Klicke drauf, und Du wirst Rügen entdecken, wenn Du genau hinguckst: Ein Fleckchen in der Ostsee, mitten in Europa.

Egal, wo Du lebst: Entwicklungen rundum im Land, auf dem Kontinent, ja weltweit haben Einfluss auf Dich und Deine direkte Umgebung. Niemand ist davor gefeit; auch nicht auf einer Insel. Finanzkrise mit Folgen für Wirtschaft und Arbeitsplatz, Auseinanderdriften von reich und arm mit Folgen für Dein persönliches Schicksal und das Deiner Kinder, Umweltmißbrauch mit Folgen für Gesundheit und Natur. All dies hinterlässt Spuren vor Ort. Solche haben wir auch auf Rügen vorgefunden.

Sprachforscher wählen jährlich das Unwort des Jahres. Im Jahr 2010 haben sie sich für „alternativlos” entschieden. Alternativlos war und ist es angeblich, mit milliardenschweren Rettungspaketen für Raffgier der Finanzjongleure und Misswirtschaft von Regierungen gerade zu stehen. Und wer bezahlt die Zeche am Ende? Schau’ auf Griechenland oder Spanien. Die Hälfte der Jugendlichen dort ist arbeitslos. Die Bevölkerung verarmt.

Lernt die Menschheit aus Fehlern? Da bin ich eher skeptisch. Auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro haben 179 Staaten ein umfassendes Aktionsprogramm (Agenda 21) verabschiedet – ein Appell an alle Länder der Welt, für gerechtes und nachhaltiges Leben und Wirtschaften zu sorgen. „Global denken, lokal handeln  hieß die Formel. Mehr als 20 Jahre sind seither vergangen, nicht viel von alledem ist in politisches und wirtschaftliches Handeln eingeflossen. „Aufgeschobene Finanzhilfen für Entwicklungsländer, kaum Verpflichtungen zum Klimaschutz, eine schwache EU – für viele Umweltverbände ist der Klimagipfel gescheitert”, schrieb DIE ZEIT im Dezember 2012 über die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Doha.

Es sind die globalen Trends, die auf Dauer unser Leben in der Stadt oder auf dem Lande prägen. Kaum jemand vor Ort vermag diese großen Entwicklungen zu beeinflussen. „Global denken” weckt hohe Erwartungen, die sich wohl nur mit abstrakten Inhalten füllen lassen. „Lokal handeln”, hier wird’s fassbar. Wer vor Ort hilft, Natur zu erhalten, zu mehr Gerechtigkeit und friedvollem Zusammenleben beizutragen, der findet zwischen dem Örtlichen und dem Globalen viele Mitstreiter. Du kannst ja mal Deine Suchmaschine fragen: unter „Blog nachhaltig” findest Du Hunderte von Einträgen, die sich mit solchen Fragen befassen. Also, sind wir doch nicht so allein.

Veröffentlicht unter dit un dat, Rügen | Schreib einen Kommentar

Guten Tag, liebe Welt!

Das ist unser erster Beitrag in diesem Blog. Wir sind neu hier, wollen Bilder von unserer neuen Heimat zeigen und dazu einiges schreiben. Bei unseren Erkundungen steht die Insel Rügen im Mittelpunkt. Ein anderer Schwerpunkt ist der Kubitzer Bodden, der am südlichen und östlichen Ufer zu Rambin gehört – Rambin, das ist unser neuer Wohnort, mit dem wir uns auch intensiv befassen wollen. Aber wir werden auch über den Tellerrand schauen. Vielleicht findet der eine oder andere Gefallen daran und lässt sich motivieren, auf unseren Spuren zu wandeln. Denn Rügen ist wirklich ein Juwel.

An dem Blog werkeln wir noch. Das wird auch so bleiben, denn diese Website wird nach und nach wachsen. Sie ist nicht kommerziell. Also wird es auch keine Werbung geben. Wenn wir Einrichtungen und Menschen erwähnen, die Produkte oder Dienste anbieten, so geschieht das von unserer Seite ohne kommerziellen Hintergrund.

Vorerst mögen wenige Einträge unter der Menüzeile oben und ein Zitat genügen, das mit Rügen nur indirekt etwas zu tun hat:

„Ich glaube, wir können das Versprechen unserer Gründungsväter halten. Die Vorstellung, dass es nichts ausmacht, wer du bist oder wo du herkommst, … ob du schwarz oder weiß bist, Latino oder Asiat oder Indianer, jung oder alt, reich oder arm, gesund oder behindert, schwul oder hetero: Du kannst es … schaffen, wenn du gewillt bist, es zu versuchen.“
Barak Obama nach seiner Wiederwahl am 6. November 2012 in Chicago.
Preisfrage: Kennst Du einen Politiker, der uns Europa so ans Herz legen könnte?

Wir glauben, dass dieses Zitat uns gut ansteht, weil auch die Gründungsväter unseres Grundgesetzes viel versprochen haben, weil die ganz große Mehrheit der Menschen hier in unserer neuen Heimat tolerant und weltoffen ist. Und jeder etwas für ein friedvolles und gerechtes Zusammenleben auf unserem Kontinent beitragen kann. Auch auf unserer Insel Rügen.

Veröffentlicht unter dit un dat | Verschlagwortet mit , , , | Ein Kommentar