Der Historische Bogen von Rambin 

Eine Filmserie in sechs Episoden über die geschichtlich interessanten Stätten

Manche Schätze liegen direkt vor uns – wir müssen sie nur heben. Die Gemeinde Rambin im Südwesten der Insel Rügen ist ein solches Beispiel. Viele denken beim „kulturellen Rambin“ nur an drei K und ein M: Kloster, Kirche, Kapelle und Museum.

Diese sechsteilige Filmserie möchte genau diese Wahrnehmung erweitern. Sie beleuchtet zwei besondere Kulturaspekte Rambins:

  • Den Historischen Bogen – sechs geschichtlich bedeutende Orte des Dorfes.
  • Den Volkschor – mit dem ersten Lied über Rambin, einem eigens für die Serie komponierten Ohrwurm.

Die erste Episode widmet sich in einer einstündigen Reportage dem Kloster St. Jürgen vor Rambin und zeigt die aktuellen Sanierungs- und Kulturprojekte vor Ort.

Die Reporterin

Unsere Reporterin trifft Menschen, die sich auskennen und mit Leidenschaft erzählen. Sie ist eloquent, in Rambin verwurzelt – und mit ihren neun Jahren die jüngste Reporterin Deutschlands.

Der Film entsteht im journalistischen Format der Reportage, gedreht wird in hochwertiger 4K-60-FPS-Cinema-Technik. Die erste Episode über das Kloster St. Jürgen vor Rambin erscheint im Sommer 2025.

Der Historische Bogen

Ein aus dem Weltraum erkennbarer Halbkreis verbindet sechs geschichtsträchtige Orte:

  • Kloster St. Jürgen vor Rambin
  • Altes Pfarrhaus
  • Heimatmuseum
  • Küsterhaus (ehemalige Schule)
  • Kirche St. Johannes
  • Kapelle Bessin (als westlicher Abstecher)

Chor und Rambin-Lied

Mit einer musikalischen Liebeserklärung an Rambin liefert der Rambiner Volkschor den Soundtrack zum Film.

Die Idee entstand am 94. Geburtstag des Ortschronisten Prof. Dr. Wolfgang Heun. Berit Kunschke schrieb den Text in wenigen Tagen und gewann mit Heinrich Bohnert einen erfahrenen Komponisten und Arrangeur. Aktuell studiert er das Lied mit den Chormitgliedern ein.

Ehrenamtlich mit Qualität

Dieses Projekt lebt vom bürgerschaftlichen Engagement: Niemand verdient daran, alles entsteht ehrenamtlich – von der ersten Idee bis zur handwerklichen Umsetzung, getragen von den  Frauen und Männern aus Rambin.

Die Serie wird auf rambin.de, ruegen-entdecker.de sowie auf YouTube und weiteren Social-Media-Kanälen veröffentlicht.

Weitere Information:
Frank Levermann
0171 6780105
nachricht@rambin.de

 

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Eine Familiengeschichte mit Musik

Achtung! Diese Geschichte spielt nicht auf der Insel Rügen – aber nur wenige Kilometer entfernt. In diesem Film geht es um eine Frau und einen Mann, die sich durch die Musik über Kontinente hinweg gefunden haben. Heute sind sie verheiratet und leben mit ihren zwei Töchtern in Cotonou, der pulsierenden Küstenstadt Westafrikas.

Ihr Künstlername ist so ungewöhnlich wie ihre Musik. Luise Richter, Künstlername Yes Mama. Alain Constant Alladayè, Künstlername Yes Papa. Beide bringen seit mehr als zehn Jahren gemeinsam ihre Songs auf die Bühne, touren mit ihrer Band „Alino Yes Papa“ durch Afrika und Europa. Bei ihren Auftritten legen sie einen besonderen Fokus auf Deutschland, genauer gesagt auf den äußersten Nordosten der Republik. Der Grund? Luise stammt von hier.

Sie ist in Pütte groß geworden, einem winzigen Flecken der Gemeinde Pantelitz nahe der Hansestadt Stralsund. Ihr Vater, Rainer Herold, ist ein bekannter Maler und bildender Künstler.

Alino Yes Papa lebt in Cotonou, der größten Stadt Benins an der Atlantikküste Westafrikas. Sein Vater ist Politiker und war unter anderem Außenminister des Landes. Alinos Kompositionen finden international Beachtung und gelten als Soundtrack eines afrikanischen politischen Aufbruchs.

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Brief an meine Enkelkinder

An Yara (Jahrgang 1995), Svenja (1996), Maeve (2002), Birger (2007), Paula (2010).
Aktuell bearbeitet am 18. Februar 2025.

Liebe Yara, Svenja, Maeve, Paula, lieber Birger.
Mit 19 Jahren musste mein Papa, euer Uropa, in den Ersten Weltkrieg ziehen – nach Frankreich. Nicht aus Begeisterung für die Nation oder aus Hass gegen „den Erbfeind“, wie es damals hieß. Er wurde zum Kriegsdienst zwangsverpflichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde er mit 47 ein zweites Mal an die Front geschickt, diesmal Richtung Russland – wieder gezwungenermaßen. Könnt ihr euch vorstellen, wie es einem jungen Mann in dieser Situation geht. Einer, der ganz andere Träume hat – stolz war, Vater eines Sohnes zu werden, denn ich war gerade im Bauch meiner Mutter „unterwegs“. Wie es ihr geht, deren Mann gerade tausend Kilometer entfernt in Ungewisse marschieren muss?

Versucht mal im Gesicht eures Uropas zu lesen, auf dem Bild war er 56 Jahre alt. Er hatte alles schon erlebt: Freude, Liebe, Hoffnungen, Erfolge. Doch seine Gesichtszüge sind hart geworden; sie sprechen vom Leben voller Angst und Schrecken, aber auch von Entschlossenheit und Kampfgeist. Denn die Lebenserfahrung hatten ihn zum überzeugten Pazifisten gemacht.

Franz Levermann (* 1895, † 1971) Soldat in zwei Weltkriegen, danach überzeugter Pazifist (Foto von 1951).

Franz Levermann (* 1895, † 1971). Zwangsrekrutierter Soldat in zwei Weltkriegen, danach überzeugter Pazifist (Foto von 1951).

Aus der Schlacht von Verdun im Ersten Weltkrieg kam euer Uropa mit folgenschweren Blessuren – mit einer Schussverletzung am Kinn und einer schweren Giftgasverletzung. 

Noch im hohen Alter sprach er vom Sterben in den Schützengräben vor der französischen Stadt an der Maas. Wie er vor Angst in die Hosen gesch… hat. Wie neben ihm Kameraden elendig zugrunde gingen – sie einen letzten an Mutter, Frau, Tochter und Sohn bestellten. Wie euer Uropa aus dem Schützengraben Soldaten der anderen Seite erschossen hatte – jeder ein Mensch wie er selbst. Gelitten hat er darunter bis ins hohe Alter.

Geburtsjahr 1895, für meinen Vater ein folgenschwerer Jahrgang. Versucht mal, euch in sein damaliges Leben hineinzuversetzen – mit euren Erfahrungen bei jetzt genau 80 Jahren Frieden. Oder, wenn wir uns aktuell umschauen: Nach jetzt genau 80 Jahren ohne Krieg im eigenen Land. Woanders geht dieser Irrsinn ja auch heute weiter.

1942 war euer Uropa auf dem Weg an die Front in Russland, und er sah: SS-Einsatzgruppen und die Wehrmacht hatten Dörfer und Städte niedergebrannt, Soldaten und Zivilisten umgebracht, Frauen und Kinder massakriert. Zu viel für ihn mit seiner Erfahrung aus dem Ersten Weltkrieg. Er desertierte, querte Polen zu Fuß Richtung Heimat, nach Spremberg.

Mai 1939, Ostsee-Urlaub im polnischen Misdroy. Franz Levermann, damals 44, wusste noch nicht, dass er wenige Jahre später ein zweites Mal als Soldat in den Krieg ziehen muss. Auch ein Aspekt der Zeitgeschichte: Ein Vierteljahr vor Kriegsausbruch konnte man im polnischen Misdroy als Deutsche Urlaub machen.

Immer wieder erzählte er von der Unterstützung, die er auf seinem Weg durch die polnische Bevölkerung erfahren hatte. Obwohl die Deutschen nach ihrem Überfall auf Polen unvorstellbares Unheil angerichtet hatten, bekam er Verpflegung, wurde mit ziviler Kleidung ausgestattet, wurde versteckt.

So konnte man ihn nicht aufbringen und als Deserteur vor die Wand stellen wie man die Hinrichtung geflüchteter Soldaten damals nannte. Und in Spremberg musste er höllisch aufpassen, damit er nicht als Deserteur auffliegt.

Zwei Weltkriege, mehrere Schussverletzungen und eine Giftgasverletzung, ein ausgekugelter Arm, den ihm die Nationalsozialisten noch vor dem Zweiten Weltkrieg zugefügt hatten, das waren seine Andenken an die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Immerhin: er hatte überlebt.

100 Millionen in Europa haben das nicht geschafft, davon 20 Millionen im Ersten Weltkrieg und 80 Millionen im Zweiten Weltkrieg. Ist das nicht ungeheuerlich? Hundert Millionen Tote! In ganz Deutschland leben aktuell knapp 84 Millionen Menschen.

Und das alles, weil die Menschen in Europa nicht friedlich zueinander gefunden hatten. Weil nationalistisches Denken die Köpfe vernebelte und Hass schürte. Und, ich kann es nicht begreifen, jetzt gibt es bei uns wieder Leute, die diese Vergangenheit relativieren, die den Keim dieser Ideologie in sich tragen und weiter verbreiten.

Liebe Yara, Svenja, Maeve, Birger und Paula.

Mai 1939. Gemeinsamer Urlaub mit eurem Uropa in Misdroy, ein Vierteljahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Lisbeth Gebhardt, damals 35 Jahre jung. Drei Jahre später heiratete sie euren Uropa und brachte mich auf die Welt.

All das ist schwer vorstellbar, stimmt’s? Ihr kennt es aus dem Geschichtsunterricht und aus Medien. Aber alles am eigenen Leibe zu erfahren – das  ist nochmal eine ganz andere Nummer.

Das gemeinsame Leben eures Uropas und eurer Uroma müsste ich auch mal aufschreiben, und zwar über die Zeit vor, zwischen den beiden Weltkriegen und danach – in der DDR und in Westdeutschland. Eine Geschichte, in der wieder alles steckt, was auch ihr von eurem noch jungen Leben kennt oder erwartet: Freude, Pech und Pannen, Verliebtheit und Liebe, Glück mit Familiengründung und, vielleicht, Bau des eigenen Hauses. Nach dem Krieg war dies bei meinen Eltern eine zerbombte Ruine auf einem einst schönen, jetzt verwüsteten Gartengrundstück. Neuanfang, neue Träume und Hoffnungen, neue Herausforderungen.

Meine lieben Enkel Yara, Svenja, Maeve, Birger und Paula.

Auch, wenn unsere Gesellschaft heute Mängel und Risse zeigt, nicht alles immer so funktioniert, wie ihr es für richtig haltet oder euch wünscht: Reiht euch nicht ein in die lange Schlange von Zeitgenossen, die immer und überall nur meckern und jammern, bringt euch ein, wo immer es möglich ist. Gestaltet mit! Vergleicht euer Leben mit den Erfahrungen eures Uropas und der Uroma. Ihr werdet ein Stück zufriedener sein. Und vor allem: Lasst euch nicht täuschen von vermeintlichen Heilsbringern mit verführerischen Parolen.

Heute könnt ihr innerhalb der EU die meisten Grenzen queren, ohne dass kontrolliert wird. Ihr könnt studieren, arbeiten und wohnen, wo immer ihr wollt – zumindest theoretisch. Ihr lebt in Freiheit, Demokratie und relativer Sicherheit. Wir sind vernetzt in der Europäischen Union, dem größten Friedensprogramm, das die Welt je gesehen hat. Bei dem ganzen Polit-Zirkus, den wir allzu oft beobachten, wird all das als selbstverständlich wahrgenommen.

2012 wurde die EU für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Können wir das nach jetzt 80 Jahren ohne Krieg im Land nicht mal richtig feiern? Am 2. September wird man das in Deutschland offiziell tun. Und andere Länder werden den Sieg über Nazideutschland vielen Symbolen begehen.

Euer Opa von der Insel bringt euch schon jetzt dafür einen Strauß mit Blumen.

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Zauberhaft: Samtenser Frauenchor

Uns hat das Weihnachts-Konzert am 1. Dezember in der Kirche von Samtens (Insel Rügen) emotional sehr berührt. Gönnt Euch die sieben Minuten für zwei Stücke, Ihr werdet es fühlen.

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Kreative Tee-Fee von Rambin

In den letzten Jahren konnte man sie auf dem Rambiner Nikolausmarkt treffen. Die Rede ist von Tee-Fee Ellen Gudescheit. Mit ihr konnte man trefflich über die wohltuende Wirkung von Kräutern klönen und das passende Tütchen mit nach Hause tragen. In diesem Jahr fällt das – wie so vieles – wegen der Corona-Pandemie aus. Aber Ellen Gudescheit wäre nicht die Rambiner Tee-Fee, ließe sie sich nicht etwas einfallen. Ganze Seite lesen…

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Kloster Rambin soll neu belebt werden

Sabine Guhrke, Vorsitzende des Häuservereins „Leben ins Kloster Rambin e.V.“, hat am 14. August beim 143. Backofengespräch im Heimatmuseum in großer Runde das Projekt zur Wiederbelebung der historischen Anlage des Klosters mit seinen Wohnhäusern und Gärten vorgestellt.

Stellten das Projekt zur Belebung des Klosterareeals vor: Sabine Guhrke (rechts) und Dr. Robert Kammerer. Foto: fl.

„Unser Projekt wird von Menschen getragen, die sich entschlossen haben, dauerhaft auf der Insel Rügen zu leben oder schon im Kloster wohnen. Wir wollen das unter Denkmalschutz stehende Ensemble erhalten, sanieren und modernisieren – für ein soziales und ökologisches Miteinander. In unserer Runde sind Menschen aus den Bereichen Gesundheit, Soziales und Wissenschaft, Baufachleute, Natur- und Gartenkundige, auch Kaufleute und Selbstständige. Wir alle engagieren uns in unserer Freizeit sozial, gesellschaftlich und politisch“, sind einige Kernsätze von Sabine Guhrke und weiter: „Die Wiederherstellung des Denkmalwertes und die sozial und ökologisch nachhaltige Sanierung und Bewirtschaftung sind nur durch viel ehrenamtliche Arbeit und öffentliche Förderung finanzierbar. Dies soll künftig Gemeinwohlzwecken dienen, Privateigentum an den sanierten Häusern und Gärten, Marktabhängigkeit und Spekulation schließen wir aus.“

Zurzeit steht der Verein in Verhandlungen mit der Hansestadt Stralsund, Eigentümerin der Klosteranlage, um einen Erbbauvertrag zu erlangen.

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US-Senatoren contra Fährhafen Sassnitz: Dreiseitiger Erpresserbrief aus den USA

In einem drei Seiten umfassenden Brief vom 5. August drohen die US-Senatoren Cruz, Cotton und Johnson mit empfindlichen Konsequenzen für den Fall, dass das Unternehmen, das den Mukran Port auf Rügen betreibt, die logistische Unterstützung für Nord Stream 2 nicht umgehend einstellt. Das Handelsblatt, das in Düsseldorf erscheint und bundesweit von führenden Wirtschaftern gelesen wird, zitiert  in seiner heutigen Ausgabe (5. August 2020) aus dem Brief der Senatoren: „Wenn Sie weiterhin Waren, Dienstleistungen und Unterstützung für das Nord-Stream-2-Projekt bereitstellen, würden Sie das zukünftige finanzielle Überleben Ihres Unternehmens zerstören“.

Zum Hintergrund schreibt das Handelsblatt in dem Bericht: 

„Cruz gehört zu den Wortführern der Nord-Stream-2-Gegner in den USA. Er hat in den vergangenen Monaten alles getan, um das Projekt zu torpedieren. Die USA warnen vor einer wachsenden Abhängigkeit Deutschlands und Europas von russischen Gaslieferungen. Zugleich suchen die USA nach Möglichkeiten, den Europäern verflüssigtes Erdgas aus den USA zu verkaufen. Günstiges russisches Pipeline-Gas stört die Amerikaner daher.

Senator Cruz selbst steht der US-Öl- und Gasindustrie nahe. Nach Angaben von Opensecrets, einer Organisation zur Beobachtung von Lobbying-Aktivitäten, erhielt Cruz mit 765.000 Dollar im Jahr 2018 im Senat mit weitem Abstand die meisten Zuwendungen aus der Öl- und Gasindustrie.“

Unter diesem Link finden Sie den ganzen Artikel des Handelsblatt

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Was ist bloß los mit der Insel?

Im
türkisfarbenem Wasser tummeln sich exotische Fische. Die Insel ist in Literatur und Musik fast der Inbegriff des Tran­s­zen­den­talen. Foto: Margit Völtz, pixelio.de

Dichter, Komponisten und Sänger haben die Insel zur Idylle, machmal zum Sehnsuchtsort erkoren. Und für genervte Zeitgenossen ist die Insel ein Hort von Geborgenheit, in der man seine innere Mitte sucht und vielleicht sogar findet: Ich bin reif für die Insel – ein Ohrwurm der Achtziger, der bald zum geflügelten Wort wurde. Auch andernorts wird die Insel verklärt in Lyrik und Klängen; bestes Beispiel ist das auf den Cook Islands und in weiten Teilen der Südsee verbreitete Lied Enua Manea Tiere Tipani.

Die Südseeinsel – am weißen Sandstrand wiegen sich Palmen im warmen Seewind, am Riff im türkisfarbenen Wasser tummeln sich exotische Fische. Ein Traum? Für unseren Hausgebrauch reicht vielleicht schon eine Insel in der Ostsee.

Was verbinden die Menschen in ihrer Phantasie bloß mit dem von Wasser umgebenen Stück Land? Hier habe ich eine Erklärung und eine Story von einem veritablen Urheberrechteklau mit tragischem Ende: Weiterlesen…

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Eine ganz besondere Straße – die B 96

Rambin, 26. Januar 2020. Gemeinhin sind Straßen wenig spektakulär. Wir freuen uns, wenn wir bald ankommen, ärgern uns über Staus oder Emissionen von Lärm und Abgasen. Alltagsgeschichten halt, wer denkt schon lange darüber nach? Etwa wie im Falle der (nicht mehr so ganz neuen) B 96 auf Rügen.

B 96 bei Rambin.

Dabei ist diese Straße etwas ganz Besonderes. Nicht allein auf unserer Insel, sondern auch auf der gesamten Strecke. Sie verbindet uns auf 545 Kilometern mit dem sächsischen Zittau im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien. Darüber, was es am Rande dieser B 96 an neuen und historischen Besonderheiten gibt, habe ich für Euch zwei Internetseiten zusammengestellt.

Schaut mal rein
empfiehlt Euer Nachbar
Frank Levermann

Touristenpiste

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Tausend Kubikmeter Schlamm verschwinden aus dem Hafen

Rambin/Kubitzer Bodden. Bötchen fahren, Fische angeln: Manchmal geriet das im Hafen von Rambin zum Problem. Dann nämlich, wenn der Kubitzer Bodden Niedrigwasser hatte, saßen Segeljollen und Motorboote fest im Schlick. Das Dilemma wurde jetzt ein für alle Mal beseitigt.

Das Wunderfahrzeug namens Truxor („Made in Sweden“) kann auf Ketten fahren und auf dem Wasser schwimmen.

Dank einer Innovation, die sich der Samtenser Logistiktunternehmer Gerald Köhler hat einfallen lassen und einer Investition von 140.000 Euro, die er sich geleistet hat. Tausend Kubikmeter Schlick verschwinden jetzt aus dem Hafenbecken des Anglervereins – mit der „Gewässerinternen Sedimentverlagerung“. So lautet das Vorhaben in der Genehmigung des Nationalparkamtes. Und das funktioniert so: Das Wunderfahrzeug namens Truxor („Made in Sweden“) kann auf Ketten fahren und auf dem Wasser schwimmen. In der Sedimentverlagerungs-Version hat es vorn einen Saugrüssel mit einer Spirale, hinten einen 120 Meter langen Abfuhrschlauch, über den der Hafenmodder an anderer Stelle im Bodden wieder abgelagert wird.

Gerald Köhler

Für den Samtenser Unternehmer tut sich damit ein zusätzliches Geschäftsfeld auf, mit dem er künftig in Fischzuchtteichen, kleinen Segler- und Anglerhäfen Abhilfe gegen Verlandung schaffen kann. Durch entsprechende Anbaugeräte an seinem „Truxor“ kann er auch dem Algenbewuchs und anderer Verkrautung in Gewässern zu Leibe rücken. Selbst das Problem der ufernahen Vermüllung – wie es zum Beispiel an den städtischen Teichen von Stralsund zu beobachten ist – lässt sich mit einem entsprechendem Anbaugerät an Köhlers Wunderfahrzeug bewältigen. Der Unternehmer aus Samtens: „Das ist auch für meine Mitarbeiter ein Training mit dem neuen Gerät.“ Und die Angler vom Kubitzer Bodden in Rambin können künftig besser mit ihren Booten aus dem Hafen kommen.

Zwei Jahre lang hat er sich mit der Materie befasst und den Markt analysiert: „Ich finde hier in eine Marktlücke, denn große Unternehmen sind an den kleinen Gewässer nicht interessiert, und den Anrainern biete ich eine kostengünstige Problemlösung an.“ Auch für die Gemeinde Rambin eröffnet sich die Chance, einen neuen Betrieb anzusiedeln. Gerald Köhler erwägt, diesen Geschäftszweig in Rambin zu etablieren: „Dafür suche ich derzeit eine geeignete Halle.“

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