Rambin, Dezember 2016. Streicheleinheiten vom Zahnarzt? Ja, das gibt es tatsächlich – von Zahnärztin Andrea Beer und ihren Arzthelferinnen in Rambin, Sagard und Glowe. Sie wissen, wie Angst im Behandlungsstuhl abzubauen ist. Bei Kindern ist das schon mal erforderlich, manchmal auch bei Erwachsenen. Seit 1988 arbeitet Andrea Beer in Rambin, zunächst als angestellte Zahnärztin, dann in eigener Praxis. Wie engagiert sie ihre Arbeit nimmt, zeigt, dass sie auch im Norden der Insel Rügen arbeitet: In ihrer zweiten Praxis in Sagard und bei der zahnärztlichen Betreuung von 40 Bewohnern eines Behindertenheims in Glowe. Insgesamt sind es um die 800 Patienten, die sie an den drei Orten behandelt.
Geboren ist Andrea Beer, Jahrgang 1955, in der ehemaligen Residenzstadt Altenburg im thüringischen Osten, aufgewachsen in Sassnitz auf Rügen. Ihre Approbation legte sie 1979 ab. Es folgte die fünfjährige Ausbildung zur Fachärztin. Danach arbeitete sie in der Poliklinik Schwedt als Zahnärztin. Als sie 1988 nach Rambin kam, praktizierte sie zunächst im „Doktorhaus”, in dem sich damals das Landambulatorium befand.
Eine Zäsur war für sie die Wende nach der deutschen Wiedervereinigung. Die Landambulatorien der DDR wurden aufgelöst, an ihre Stelle traten Praxen niedergelassener Ärzte. So endete für Andrea Beer die Festanstellung, seit 1991 ist sie frei praktizierende Zahnärztin. Es folgte die Bauphase für ihr Praxisgebäude mit Wohnaus gleich nebenan. „Am 6. September 1993 konnte ich endlich die neuen Räume beziehen – bis dahin und auch danach war es ein echter Kraftakt,” erinnert sie sich heute.
Zu ihrer Zahnärztin in den Praxen von Rambin und Sagard haben ihre Patienten eine enge Bindung: „Das reicht von Kindern bis zu Eltern und Großeltern, die man schon lange Jahre kennt.” Ihre Erfahrungen mit Kindern und behinderten Menschen hat sie mehrfach umgesetzt: Für Menschen mit Handicap sind ihre Praxen barrierefrei ausgestattet. Bei ängstlichen Patienten tasten sich die Zahnärztin und ihre Arzthelferinnen langsam an das eigentliche Problem heran: „Manchmal ist es gut, zunächst etwas zu plaudern und Kleinigkeiten zu behandeln. Wichtig ist uns, erst einmal Vertrauen aufzubauen.”
Kinder werden für Mut und Tapferkeit belohnt. „Wir haben an der Seite immer eine Box mit kleinen Geschenken,” schmunzelt Andrea Beer, „zu Halloween gibt es auch mal Gummibärchen.” Zahnarzt und Süßigkeiten? „Kannst du bis zum Abwinken essen, wenn du dir hinterher die Zähne putzt,” hören Kinder dann von ihr.
Hier wird eine Rundumversorgung mit zahnärztlichen Leistungen geboten:
- Konservierende Tätigkeit
Zahnerhaltung,
Füllungstherapie - Prophylaxe
mit professioneller Zahnreinigung
und Mundhygiene - Zahnersatz
Kronen, Brücken, Prothesen,
Implantantversorgung - Parodontologie
Zahnfleischbehandlung - Zahnbehandlung bei Kindern
vor allem zur Prophylaxe
Zur Seite steht ihr die Arzthelferin Manuela Tünge (in Rambin)
und Siglinde Gröschel (in Sagard).
NACHTRAG 2022
Andre Beer ist in den wohlverdienten Ruhestand getreten.